Keiner wird bestreiten, dass Giraffen ganz besondere Tiere sind. Umso erstaunlicher ist es, dass das Verhalten dieser Säugetiere bisher nur sporadisch erforscht wurde. Eine Arbeitsgruppe der Goethe-Universität Frankfurt am Main hat nun aber Giraffen zum Schwerpunkt ihrer Forschung auserwählt. Sowohl in Namibia in freier Wildbahn, als auch in 13 Tierparks, darunter der Burgers’ Zoo, haben die Forscher das nächtliche Verhalten von Giraffen mithilfe von Infrarotkameras festgehalten. Das Forschungsprojekt um die Biologin Dr. Anna Lena Burger hat bereits zu mehreren wissenschaftlichen Publikationen geführt.
Die Forscher haben festgestellt, dass sich durch die Beobachtung aus der Distanz nicht feststellen lässt, wann Giraffen in eine Tiefschlafphase fallen, denn häufig bleiben sie währenddessen aufrecht stehen. Sie ruhen allerdings auch im Liegen, die Beine unter dem Körper und den Kopf emporgehoben. Für ihre REM-Schlafphase, die Traumphase, drehen sie in dieser Haltung den Hals nach hinten und legen den Kopf auf die Hüfte. Diese Traumphase ist bei Giraffen sehr kurz: Bei mehr als 60 der überwachten Tiere dauerte sie durchschnittlich zwei Minuten und 40 Sekunden. Junge Giraffen haben mehr Traumschlafphasen pro Nacht als erwachsene Tiere, und mit steigendem Alter geht auch die Dauer noch weiter zurück. Giraffen bleiben rund 50 Prozent der Nacht in einer aktiven Körperhaltung, sie gehen, fressen oder stehen (wobei sie in letzterer Haltung durchaus auch tief schlafen können). Den Rest der Nacht verbringen sie liegend, und von dieser Zeit entfällt nur ein winziger Prozentsatz auf den Traumschlaf.
Die Gruppengröße und -zusammensetzung und die Größe des Geheges hatten als Faktoren keinen Einfluss auf das nächtliche Aktivitätsbudget. Die Giraffen wechseln sich ab; normalerweise bleibt immer mindestens ein Tier aufrecht stehen und aufmerksam. Im Übrigen synchronisieren die Giraffen ihr Verhalten: Innerhalb eines jeweils vierstündigen Zyklus im Dunkeln ruhen sie immer zuerst für zwei Stunden und sind danach zwei Stunden aktiv.
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