Der Bestand in unserem „Kleinen Ozean“ – dem Becken links vor dem Rochentunnel – muss aufgestockt werden. Die Schwarzgoldenen Pilotmakrelen sind zwanzig Jahre alt und leben in dem Becken seit zehn Jahren mit Barrakudas zusammen. Letztere machen jedoch eine Ergänzung schwierig, denn sie würden kleinere Fische angreifen. Zunächst hatte das Ocean-Team deshalb erwogen, die Barrakudas ins Haifischbecken zu verlegen, aber dann wäre die individuelle Fütterung der Haie nicht mehr möglich gewesen. So wurde schließlich entschieden, dass die Barrakudas den Burgers’ Zoo verlassen sollten. Glücklicherweise war der Tierpark Blijdorp in Rotterdam sehr daran interessiert, sie zu übernehmen. Als die Barrakudas 2014 aus dem öffentlichen Aquarium in Kopenhagen zu uns kamen, waren sie ca. 20 bis 30 Zentimeter lang. In dieser Größe ließen sich die Fische sehr gut transportieren, aber inzwischen sind sie einen Meter länger. Wie sollten wir also vorgehen?
Barrakudas können völlig entspannt und bewegungslos im Wasser treiben, aber sie können auch wie ein Ferrari beschleunigen. Außerdem haben sie eine sehr empfindliche Haut mit winzigen Schuppen. Zwei Gründe, die es nicht leicht machen, diese langen Fische zu fangen und zu transportieren, ohne sie zu verletzen. Im Ocean-Team wurden verschiedene Optionen besprochen: 1) die Fische mit einem Kescher während der Fütterung zu fangen, 2) ein großes Stellnetz im Becken zu platzieren, das nach und nach enger gezogen wird, 3) die Fische mit Haken und Leine zu fangen. Leider bergen alle diese Methoden das Risiko schwerer Verletzungen. Die Idee, das 600.000-Liter-Aquarium bis auf einen sehr niedrigen Wasserstand zu leeren, beinhaltete zu viele logistische Herausforderungen. Interessant schien dagegen die Option, die Tiere zu betäuben. Eine leichte Narkose böte die Möglichkeit, die Barrakudas ohne allzu viel Stress und Verletzungen zu verlegen. Wir erwogen zunächst, ein Betäubungsmittel über das Futter zu verabreichen, aber nach Rücksprache mit mehreren Tierärzten in Europa und Amerika erwies sich diese Vorgehensweise als zu riskant. Wie sollte man das Narkosemittel in der Nahrung gezielt dosieren und wie würden die anderen Barrakudas auf einen halb narkotisierten Artgenossen reagieren? Wir wollten sie also lieber einzeln in einem kleinen Becken betäuben. Nur, wie bekommt man die Fische in ein kleines Becken?
Der Plan: Wir würden einen „Eimer“ mit zwei Metern Durchmesser schräg ins Wasser hängen und den Tieren beibringen, selbst in den Eimer zu schwimmen und dort zu fressen. Wenn sie sich daran gewöhnt hätten, würden wir den Eimer umkippen und das Tier wäre gefangen. Ein ausgezeichneter Plan, jetzt fehlte nur noch die Umsetzung! Wir entwarfen einen Trainingsplan und nach wenigen Monaten hatten sich die Barrakudas an die neue Fütterungsroutine gewöhnt. So wurde das erste Tier in dem „Eimer“ gefangen, betäubt und in einem Transportbecken mit einem Durchmesser von 2,4 Metern nach Rotterdam transportiert. Diese Prozedur (Fangen, Betäuben, Transportieren) wurde mit den anderen Tieren wiederholt.
Im Kleinen Ozean werden in Kürze draadvinmakrelen zu bewundern sein. Wir halten sie bereits seit anderthalb Jahren hinter den Kulissen und sie wachsen gut heran. In einer der nächsten ZieZoo-Ausgaben wird sicherlich ein Beitrag über diese schönen Fische zu lesen sein!
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