Bestimmte Umweltbedingungen, die in natürlichen Lebensräumen herrschen, werden in den Öko-Displays von Burgers’ Zoo naturgetreu nachgeahmt. So fällt in Burgers’ Desert beispielsweise monatelang kein Regen – genau wie in der amerikanischen Wüste. Wenn im April dann plötzlich heftige Niederschläge einsetzen, löst das bei vielen Pflanzen bestimmte Reaktionen aus.
Neben den manchmal auffälligen tierischen Gerüchen in Burgers‘ Desert, ist auch in der Nähe der Rennkuckucke immer ein außergewöhnliches Aroma wahrzunehmen. Verbreitet wird dieser Geruch von den Kreosotbüschen, mit botanischem Namen Larrea tridentata. Diese Sträucher scheiden einen rauchigen Geruch aus, der an Kreosot (Teeröl) erinnert. Da die Ausdünstungen der Pflanze nach dem Regen besonders stark sind, werden sie mit (dem Duft von) Regen assoziiert.
Der Geruch stammt von ätherischen Ölen, die sich in der Luft verbreiten. Sie sind der Grund dafür, dass der Kreosotbusch schon seit Jahrhunderten zu verschiedenen Zwecken genutzt wird. Die Ureinwohner Amerikas glauben an die Heilwirkung der Pflanze gegen verschiedene Krankheiten, in Mexiko finden sich Teile des Kreosotbuschs in zahlreichen Medikamenten. Die meisten Tiere jedoch werden von dem Geruch abgestoßen und meiden die Pflanze. Nur einige Insekten widerstehen dem Abwehrmechanismus des Strauches und fressen die grünen Blätter mit großem Appetit. Die grüne Farbe, die nach dem Regen zutage tritt, ist eine wahre Metamorphose.
Den größten Teil des Jahres ist die Farbe der Blätter jedoch ein stumpfes Olivgrün. Eine wachsartige Schicht und die geringe Größe der Blätter verhindern Wasserverlust durch Verdampfung. Es kann auch geschehen, dass die Blätter austrocknen oder abfallen, der Strauch wird jedoch niemals sämtliche Blätter abwerfen. Auf diese Weise überleben Kreosotbüsche extreme Hitze. Zudem gelingt es den Wurzeln der Sträucher so gut, Wasser zu absorbieren, dass im Umfeld der Pflanzen kein Samen einer anderen Pflanze keimen kann. Um jede Pflanze entsteht eine trockene, tote Zone.
Larrea-Sträucher können mehrere Tausende Jahre alt werden. Wenn ihre Spitzen oder Hauptzweige abbrechen und zu Boden fallen, entstehen an den Enden neue Zweige. Häufig bildet der Strauch auf diese Weise einen Ring aus Klonen. Darüber hinaus wachsen auch aus den Wurzeln neue Sträucher. Der älteste Klon-Ring, der „King Clone“, wächst in der Mojave-Wüste und ist Vermutungen zufolge mehr als 11.000 Jahre alt!
Ebenso wie viele Kakteen in Burgers’ Desert bilden auch die Kreosotbüsche auffällige Blüten. Die Blüten sind gelb, haben fünf, meist propellerartig verdrehte Kronblätter und elf Staubblätter. Der Blütenstaub darauf ist außergewöhnlich geformt, sodass es häufig spezialisierte Bienen sind, die für die Bestäubung sorgen. Nach der Befruchtung bilden sich Früchte an den Sträuchern, die wie kleine, gräuliche Federbälle aussehen. Die Merriam-Kängururatten – ebenfalls in Burgers’ Desert zu sehen – lieben diese Früchte. Sie öffnen die Früchte wie Erbsenschoten und vergraben sie für schlechte Zeiten. Auf diese Weise tragen sie zur Verbreitung der Kreosotbüsche bei.
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