Mit Geduld und Kreativität brachten Tierpfleger und Biologen im Königlichen Burgers’ Zoo ein Rennkuckuck-Paar dazu, drei Junge selbst aufzuziehen. Naturbrut in Tierparks ist sehr selten bei dieser Vogelart, von der insgesamt nur 26 Exemplare in europäischen Zoos leben. Am Dienstag, den 3. Juli, haben die Jungvögel erstmals das Nest verlassen; die Tierpfleger sammelten bei der Gelegenheit Federn für die Geschlechtsbestimmung. Möglich wurde dieser Naturbruterfolg (der erste seit 14 Jahren in der Arnheimer Geschichte), weil der Zoo „auf drei Hochzeiten gleichzeitig getanzt“ hatte.
Im Öko-Display Desert, das der Felswüste von Arizona und Nordmexiko nachempfunden ist, ist der Rennkuckuck für das naturkundliche Wissen, das der Burgers’ Zoo seinen Besuchern vermitteln will, eine wichtige Vogelart. Dieser charismatische Laufvogel, der für die beliebte Zeichentrickfigur Road Runner Modell stand, geht mit Energie äußerst effizient um: eine wichtige Voraussetzung für das Überleben in der Wüste. Der Arnheimer Tierpark überwacht das europäische Zuchtprogramm für diese Vogelart. Die sechs Arnheimer Rennkuckucke wurden strategisch auf drei verschiedene Gehege im Zoo verteilt, aufgeteilt in zwei Paare und zwei Männchen.
Aus dem Berliner Tiergarten bekam der Burgers’ Zoo ein Rennkuckuck-Weibchen, das in Naturbrut großgezogen worden war. Ein besonderer Glücksfall, denn Vögel aus Handaufzucht haben später oft Schwierigkeiten, auf natürliche Weise selbst Junge aufzuziehen. Aus Cotswold in England kam ein Männchen dazu, das dort bereits zusammen mit einem Weibchen erfolgreich ein Junges ausgebrütet und zehn Tage am Leben erhalten hatte. Schon am ersten Tag „funkte“ es zwischen diesen beiden Vögeln, und bereits am Tag darauf wurden Eier gelegt. Die Tierpfleger verlegten dieses besonders hoffnungsträchtige Paar in den modernen Zuchtraum hinter den Kulissen.
Bei Rennkuckucken brüten sowohl die Weibchen als auch die Männchen, sie wechseln sich regelmäßig ab. Das Paar im Desert legte unterdessen zwar auch Eier, aber es schlüpften keine Jungen. Die beiden Männchen schienen durchaus zum Brüten bereit zu sein, konnten jedoch selbst natürlich keine Eier legen. Sobald die Tierpfleger den beiden Männchen die Eier des Desert-Pärchens hinlegten, wurde eifrig gebrütet. Nach einiger Zeit konnte auf diese Weise nachgewiesen werden, dass die Eier leider nicht befruchtet waren. Um in den kommenden Jahren auch im Desert die Wahrscheinlichkeit auf eine Naturaufzucht zu erhöhen, erwägen die Biologen und Tierpfleger, in naher Zukunft mit einem der jetzigen Jungen ein neues Zuchtpaar zusammenzustellen. Zudem erwartet der Burgers’ Zoo Rennkuckuck-Eier aus dem Zoo Diergaarde Blijdorp, wo die Vögel zwar Eier legen, aber leider nicht ausbrüten. Falls diese Eier befruchtet sind, hofft der Arnheimer Tierpark, dass es den beiden Männchen im Burgers’ Zoo gelingt, die Eier auszubrüten.
Am Dienstag, den 3. Juli 2018 machten die drei jungen Rennkuckucke den Eindruck, in Kürze das Nest verlassen zu wollen. Das Elternpaar hatte an diesem Morgen bereits drei neue Eier gelegt. Schnell ergriffen die Tierpfleger die Gelegenheit, die Jungvögel mit Ringen zu versehen und einige Federn für die Geschlechtsbestimmung zu sammeln. Schließlich werden die Vögel bald nicht mehr so leicht zu fangen sein. Bei der ersten Untersuchung durch die Tierpfleger machten die jungen Rennkuckucke einen kerngesunden Eindruck. Das europäische Zuchtprogramm ist um drei sehr wichtige Naturbrut-Rennkuckucke reicher.
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